Das obere Waldviertel (Gmünd, Zwettl, Waidhofen/Thaya, Krems und Horn) mit 110 Gemeinden nimmt seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energieversorgung ein. Im Rahmen der Sondierung wurden Potenzial- und Machbarkeitsstudien durchgeführt, ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, erste Konzeptprototypen und Geschäftsmodelle evaluiert sowie eine Strategie für den wirtschaftlichen Betrieb eines Reallabors für 100 % erneuerbare Energie entwickelt.
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch liegt in der Region mit 41 % schon heute deutlich über dem nationalen Mittel (33,4 %). Die im Projekt durchgeführten Analysen zeigten in verschiedenen Bereichen weitere Potenziale, so z. B. im Bereich forstlicher Biomasse. Während über 190.000 ha der Region bewaldet sind, wird der jährliche Netto-Zuwachs nur zu 48 % genützt. Auch die solare Energiebereitstellung (PV) ist mit 93 GWh deutlich ausbaufähig.
Als wichtige Massnahmen wurden die intelligente Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sowie die gemeinsame Nutzung von Speichern identifiziert. Detailliert wurde u.a. die Möglichkeit untersucht, erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) in die regionale Energieversorgunginfrastruktur einzubinden. Ein weiterer Fokus lag auf dem Thema Elektromobilität, das für den individuellen motorisieren Verkehr speziell in ländlichen Regionen große Bedeutung hat.