Das Instrument „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ der Europäischen Union wurde zur Stärkung strategisch bedeutender europäischer Wertschöpfungsketten entwickelt und soll die Förderung transnationaler Kooperationen und die Abbildung der Wertschöpfungskette von der angewandten Forschung und Technologieentwicklung bis zur erstmaligen industriellen Umsetzung ermöglichen.
Der Fokus des IPCEI Hy2Tech liegt auf der Förderung von innovativen Projekten entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette. Einige österreichische Projekte werden in diesem Rahmen unterstützt:
> AVL List, Christof Systems (1-MW-Hochtemperaturelektrolyseur auf Basis metallgestützter Zellen/MSCs und Überleitung in Serienproduktion)
> Plastic Omnium New Energies Wels (Wasserstoff-Brennstoffzellensystem für schwere Nutzfahrzeuganwendungen als serienfähiges Produkt sowie die dafür notwendigen Produktionsprozesse)
> Bosch (Einspritzausrüstung zur Nutzung alternativer Kraftstoffe wie Wasserstoff und Methanol in Großmotoren)
Im zweiten IPCEI Hy2Use zum Thema Wasserstoff liegt der Schwerpunkt auf der Dekarbonisierung der Industrie. Unter 29 Unternehmen nehmen zwei österreichische Betriebe teil: Borealis und VERBUND entwickeln eine auf grünem Wasserstoff basierte Produktion von Düngemitteln, Melamin und technischen Stickstoffprodukten in Österreich. Dazu wird in Linz eine Elektrolyseanlage mit 60 MW errichtet werden, die auch Netzdienstleistungen für das Stromnetz bereitstellen kann. Die Teilnahme Österreichs wird über den Europäischen Wiederaufbaufonds – Next Generation EU – finanziert.
www.bmk.gv.at/themen/innovation/internationales/ipcei/aktive_teilnahmen/h2
Eine Übersicht zu aktuellen europäischen und internationalen Initiativen und Gremien mit Bezug zu Wasserstoff findet sich auf der HyPa-Website:
www.hypa.at/politik/internationales
HyCentA – COMET-K1-Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Wasserstoffforschung
Seit 2005 beschäftigt sich die außeruniversitäre Forschungseinrichtung HyCentA an der TU Graz mit der Erforschung und Entwicklung von grünen Wasserstofftechnologien und führt gemeinsam mit Unternehmen und wissenschaftlichen Partnern Projekte zur Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Anwendung von erneuerbarem Wasserstoff durch. Seit Jahresbeginn 2023 ist das HyCentA im COMET-Förderprogramm der FFG zum COMET-Zentrum aufgestiegen. COMET-Kompetenzzentren betreiben anwendungsorientierte Spitzenforschung auf höchstem Niveau. Sie forschen in jenen Bereichen, die für die österreichische Wirtschaft strategisch wichtig sind und erarbeiten Lösungen für die Schlüsselthemen der Zukunft.
www.hycenta.at
COMET_Factsheet_HyCentA_DE_bf.pdf
„Wasserstofftechnologien und der Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff als erneuerbarer Energieträger gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung und Österreich ist aufgrund seiner erneuerbaren Energiequellen, seiner Forschungskapazitäten und seiner industriellen Expertise gut positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren und einen Beitrag zur globalen Wasserstoffwirtschaft zu leisten. Wir am HyCentA wollen die Wasserstofftechnologie wesentlich voranbringen, denn wir sind überzeugt davon, dass grüner Wasserstoff Teil der Lösung für ein klimaneutrales Energiesystem sein muss. Das 2023 gestartete COMET K1-Zentrums ermöglicht uns die umfassende Erforschung der besonders zukunftsrelevanten Wasserstofftechnologien Elektrolyseure, Speichersysteme und Brennstoffzellen. Wir können uns nun auch verstärkt der gesamthaften Betrachtung von Wasserstoff in den Bereichen Elektrizität, Wärmeversorgung, Verkehr und Industrie widmen. Insgesamt forschen rund 40 führende nationale und internationale wissenschaftliche Partner und Unternehmen zusammen mit dem HyCentA im COMET Programm. Wir sehen uns da in einer verbindenden Rolle bei der Verknüpfung von Wissenschaft und Industrie. Es ist wichtig, dass die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen in industrielle Anwendungen übersetzt werden.“
Alexander Trattner
CEO und wissenschaftlicher Leiter von HyCentA