Die Ressourcen der Erde werden von Jahr zu Jahr knapper. Neben der wachsenden Weltbevölkerung ist unsere lineare Wirtschaftsweise, bei der viele wertvolle Materialien und Rohstoffe als Abfälle entsorgt werden, ein Grund dafür. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft setzt darauf, Ressourcen und Materialien entlang des gesamten Lebenszyklus zu betrachten. Alle Ressourcen verbleiben hier weitgehend im Wirtschaftskreislauf und werden produktiv weiterverwendet, um nachhaltig Wertschöpfung zu generieren.
In Österreich wurde mit der 2022 beschlossenen Kreislaufwirtschaftsstrategie der Weg zu einer zirkulären Wirtschaftsweise festgelegt. Vision ist es, die österreichische Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft umzugestalten. Die Strategie basiert auf den zehn Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft1. Diese zielen darauf ab, den Ressourcenverbrauch zu verringern, Umweltverschmutzung und Abfälle zu vermeiden sowie die Wertschöpfung und Ressourceneffizienz zu erhöhen. Bei der Transformation geht es darum, Ressourcenströme in Herstellungs-, Vertriebs- und Verbrauchsprozessen zu schließen und damit den Verbrauch an Rohstoffen und Materialien, das Abfallaufkommen und die Umweltbelastung massiv zu reduzieren. Für den Wandel der Industrie hin zur klimaneutralen Produktion ist das Konzept der zirkuklären Wirtschaftsweise richtungsweisend.
1 siehe: www.nachhaltigwirtschaften.at/de/themen/kreislaufwirtschaft/kreislaufwirtschaftsstrategie.php
Die 10 R-Grundsätze der Kreislaufwirtschaft: Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover, Quelle: BMK basierend auf Potting et al. (2017)
Die Broschüre bietet einen Einblick in die bisherigen, sehr vielfältigen nationalen Förderaktivitäten zum Thema Kreislaufwirtschaft. Es werden Kompetenzzentren und innovative Förderprojekte aus unterschiedlichen FTI-Initiativen vorgestellt, die auf eine nachhaltige Produktion und den Umstieg zur Kreislaufwirtschaft abzielen. Zusätzlich bietet diese Publikation auch einen Ausblick, wie innovative Vorhaben weiter vorangetrieben werden, um zur Ressourcenwende beizutragen.
nachhaltigwirtschaften.at/resources/nw_pdf/broschuere-klwpt-2023-bmk.pdf?m=1695303354&
Ziele der Kreislaufwirtschaftstrategie
> Reduktion des Ressourcenverbrauchs: bis 2030 soll der inländische Materialverbrauch (DMC) maximal 14 Tonnen pro Kopf im Jahr betragen, 2018 lag dieser bei 19 Tonnen pro Kopf im Jahr. Der Material-Fußabdruck (MF) soll bis 2050 bei maximal 7 Tonnen pro Kopf im Jahr liegen, dieser lag 2017 bei 33 Tonnen pro Kopf im Jahr.
> Steigerung der Ressourcenproduktivität um 50 % bis 2030
> Steigerung der Zirkularitätsrate auf 18 % bis 2030
> Reduzierung des Konsums privater Haushalte um 10 % bis 2030
Für sieben Transformationsschwerpunkte – Bauwirtschaft und bauliche Infrastruktur, Mobilität, Kunststoffe und Verpackungen, Textilwirtschaft, Elektro- und Elektronikgeräte, Informations- & Kommunikationstechnologien (IKT), Biomasse, Abfälle und Sekundärressourcen – wurden in Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteur:innen mehr als 600 konkrete Maßnahmen und Aktivitäten erarbeitet.
www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/abfall/Kreislaufwirtschaft/strategie.html
2021 wurde der FTI-Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft im BMK verankert und 2024 um die Produktionstechnologien erweitert, um die Erforschung von innovativen Technologien und Lösungen für die Ressourcenwende zu forcieren und insbesondere die österreichische Produktionslandschaft auf eine zirkuläre Wirtschaftsweise umzustellen. Entlang gemeinsamer Ziele in Forschung, Technologie und Innovation werden hier Maßnahmen umgesetzt, die in verschiedenen nationalen Förderinitiativen verankert sind und zur Mission „Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft“ beitragen.
www.fti-ressourcenwende.at/de
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