Holz-Hackgut, Foto: Projektfabrik, Waldhör KG

Holz-Hackgut, Foto: Projektfabrik, Waldhör KG

Bioenergie
Zukunftstechnologie für eine nachhaltige Energieversorgung

Durch den Einsatz von fester Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen konnte in Österreich der CO2-Ausstoß im Jahr 2011 um mehr als 10,5 Millionen Tonnen reduziert werden. Gemäß der Richtlinie 2009/28/EG für erneuerbare Energien soll in Österreich der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 weiter auf 34 % erhöht werden. Die 20-20-20-Ziele der europäischen Kommission stellen nicht nur eine große energiepolitische Herausforderung dar, sie eröffnen auch bedeutende Chancen für die österreichische Wirtschaft, insbesondere für innovative Technologieent­wickler und -hersteller.

Österreich verfügt im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energie über umfassendes Know-how sowie langjährige Erfahrung in Forschung, technologischer Entwicklung und industrieller Umsetzung. Durch die Vervierfachung der öffentlichen Mittel für Energieforschung im Zeitraum von 2007 bis 2010 konnten die F&E-Aktivitäten in Österreich substanziell gesteigert werden. 2011 erreichten die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung 120,8 Mio. Euro. Im Rahmen von Forschungsprogrammen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und des Klima- und Energiefonds werden laufend Projekte in den relevanten österreichischen Stärkefeldern unterstützt, um langfristig die nationale Technologieführerschaft abzusichern.

Österreich ist über die IEA-Forschungskooperation des BMVIT in zahlreiche Forschungsnetzwerke der internationalen Energieagentur eingebunden und nimmt aktuell an 7 der zur Zeit laufenden 12 Tasks des Netzwerks „IEA-Bioenergy“ teil.

Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie haben sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als relativ stabiler Wirtschaftsfaktor erwiesen. Die Marktentwicklung für erneuerbare Energie verlief in den vergangenen Jahren in Österreich sehr positiv. In den Bereichen feste Biomasse (Brennstoffe, Kessel und Öfen), Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpen konnten österreichische Unternehmen im Jahr 2011 mit mehr als 27.000 Beschäftigten ca. 3,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Österreichische Technologiehersteller sind sehr erfolgreich auf internationalen Märkten vertreten, so stammen z. B. zwei von drei in Deutschland installierten Biomassekesseln aus Österreich.

Die energetische Nutzung fester Biomasse stellt heute eine der tragenden Säulen der erneuerbaren Energienutzung in Österreich dar. Der Bruttoinlandsverbrauch fester Biobrennstoffe ist von 142 PJ im Jahr 2007 auf rund 169 PJ im Jahr 2011 gestiegen. Durch den Einsatz biogener Brennstoffe konnten im Jahr 2011 Treibhausgasemissionen von rund 9,6 Mio. t CO2äqu  vermieden werden.

Neue Bioenergietechnologien werden in zukünftigen Energieszenarien eine zentrale Rolle spielen. Österreichische Forscher­Innen und Unternehmen beschäftigen sich deshalb intensiv mit der Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologiekonzepten zur effizienten und umweltschonenden Nutzung von Biomasse.

Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie in Form von Energiepflanzen, Holz oder Reststoffen wie z. B. Stroh, Biomüll oder Gülle. Aufgrund der chemischen Verwandtschaft der Biomasse zu den heute etablierten Energieträgern (Erdöl, Erdgas und Kohle) können aus nachwachsenden Rohstoffen im Prinzip die gleichen Produkte wie aus fossilen Energieträgern hergestellt werden.

Mit Hilfe moderner Technologien kann feste, flüssige oder gasförmige Biomasse sowohl zur Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie als auch zur Herstellung chemischer Produkte, wie z. B. synthetische Biokraftstoffe oder Wasserstoff, genutzt werden. Biomasse hat großes Potenzial zukünftig in vielen industriellen Produktionsprozessen fossile Energieträger zu ersetzen.

 

  • Foto: Ertex Solar
    Quelle: Ertex Solar
  • Polygeneration-Anlage in Oberwart, Foto: TU Wien
    Polygeneration-Anlage in Oberwart, Quelle: TU Wien
  • Quelle: Grüne Bioraffinerie Utzenaich
    Quelle: Grüne Bioraffinerie Utzenaich