Rohstoff Holz, Foto: FH Salzburg

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BioSubTro
Biogene Substanzen bei der Holztrocknung nutzen

Bei der Trocknung von forstlicher Biomasse sowie von Schnittholz und Sägenebenprodukten fallen unterschiedliche Bestandteile an, die bisher nur wenig betrachtet wurden. Diese Substanzen haben großes Potenzial, als Rohstoffe in der industriellen Produktion Verwertung zu finden. Im Forschungsprojekt BioSubTro, das die FH Salzburg in Kooperation mit den Unternehmen Weitzer Parkett GmbH & CO KG, Sanoll Biokosmetik GmbH und Sägewerk Johann Pöckl durchführt, werden neue Verfahren entwickelt, um diese Nebenprodukte der Holztrocknung zu gewinnen und nutzbar zu machen.

Besonders für die chemische, pharmazeutische und kosmetische Industrie stellen nachhaltig gewonnene Substanzen aus verholztem Material interessante Rohstoffe dar. Diese müssen in der Regel aufwändig extrahiert werden. Für die meisten Extraktionsprozesse wird das Holz zerkleinert und steht damit nicht mehr im Sinne der Kaskadennutzung für weitere Zwecke zur Verfügung.

ForscherInnen der FH Salzburg untersuchen nun neue Optionen für die Gewinnung und Nutzbarmachung von Wertstoffen aus Biomasse. Dazu werden die Materialien (z. B. forstliche Biomasse, Rinde bzw. Schnittholz) im technisch relevanten Maßstab getrocknet und die dabei entstehenden leicht flüchtigen und extraktiven Bestandteile in Form von Kondensaten gewonnen.

Für die weitere verfahrenstechnische Aufbereitung der Gemische werden unterschiedliche Reinigungs- und Trennungsprozesse durchgeführt. Die Inhaltsstoffe werden im Anschluss nach quantitativen und qualitativen Aspekten charakterisiert.

Konservierungsstoffe für die Naturkosmetik

Der lebende Baum verfügt im Holz und in der Rinde über natürliche Inhaltsstoffe, die ihn vor Pilz- und Bakterienbefall schützen. Die antimikrobiellen Eigenschaften dieser Stoffe sind von großem Interesse und sollen durch die neuen Verfahren nutzbar gemacht werden. Bisher müssen Produzenten im Bereich der Naturkosmetik für die Konservierung ihrer Produkte auf herkömmliche Konservierungsstoffe zurückgreifen. Im Rahmen des Projekts werden unterschiedliche Screening-Tests vom Kondensat und dessen Inhaltsstoffen durchgeführt, um die antimikrobielle Wirkung der Substanzen und deren konservierende Eigenschaften für Kosmetikerzeugnisse nachzuweisen.

Erste Ergebnisse

Bisher konnten in den Kondensaten verschiedene Stoffklassen wie beispielsweise Kohlenhydrate oder Polyphenole in unterschiedlichen Mengen nachgewiesen werden. Des Weiteren zeigen die ersten Ergebnisse der Untersuchungen eine antimikrobielle Wirkung der Inhaltsstoffe auf die verwendeten Prüfkeime. Im nächsten Schritt sollen die Verarbeitbarkeit der Wirkstoffe in Kosmetikprodukten analysiert und die konservierende Wirkung für Kosmetikerzeugnisse getestet werden. Auch weitere mögliche Einsatzbereiche und Marktpotenziale für die biogenen Substanzen sollen im Rahmen des Projekts identifiziert werden.

 

  • Rohstoff Holz. Foto FH Salzburg
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  • Labor, Foto: FH Salzburg
    Labor, Foto: FH Salzburg