Quelle: voestalpine AG

Quelle: voestalpine AG

Die „Low Carbon“ Industrie
Zukunftschancen durch den effizienten Einsatz von Energie

Mit Strategien und Maßnahmen für eine verbesserte Energieeffizienz will die Europäische Union entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit sowie zur Erfüllung der 20-20-20-Klimaschutzziele beitragen. Umfassende Einsparungspotenziale bestehen vor allem in den Sektoren mit hohem Energieverbrauch wie etwa im Gebäudebereich, in der verarbeitenden Industrie, im Bereich der Energieumwandlung sowie im Verkehr.

Die Mitgliedstaaten der EU haben 2008 beschlossen, ihren Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % zu verringern, die CO2-Emissionen bis 2020 gemessen am Stand von 1990 um  20 % zu senken und zugleich den Anteil erneuerbarer Energien auf 20 % anzuheben. 2012 hat die EU-Kommission eine neue Energieeffizienz-Richtlinie verabschiedet, um die Senkung des Energieverbrauchs weiter zu forcieren. Die Richtlinie umfasst den Großteil der Energiewertschöpfungskette – von der Energieumwandlung über den -transport bis zur -nutzung und sieht zahlreiche Energieeffizienzaktivitäten vor, die von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden sollen.

Wichtiger Player zur Realisierung dieser Zielsetzungen ist die energieintensive Industrie. Dazu gehören die Sektoren Eisen- und Stahlerzeugung, Chemie und Petrochemie, Steine-, Erden- und Glasindustrie sowie die Papier- und Druckindustrie. Der Endenergieverbrauch steigt in diesen Bereichen kontinuierlich an und lag in Österreich 2011 um 40 % höher als 1996. Bezogen auf den Produktionsindex lag die Energieintensität 2011 um gut 15 % unter dem Niveau von 1996. Der effiziente Einsatz von Energie in industriellen Produktionsprozessen kann zu bedeutenden Einsparungen führen und damit wesentlich zur Erreichung der energiepolitischen Vorgaben beitragen. Zugleich werden Kosten gesenkt und Wettbewerbsvorteile erzielt.

 Viele industrielle Prozesse erfordern große Mengen an Wärme und Kälte sowie an mechanischer Energie. Dieser Energiebedarf wird zum überwiegenden Teil mittels Brennstoffen und Elektrizität bereitgestellt. Aufgrund der Vielfältigkeit industrieller Prozesse gibt es zahlreiche Ansatzpunkte zur Effizienzsteigerung. Um die Potenziale ausschöpfen zu können, werden neue Technologien und speziell angepasste Prozesse benötigt.

Die österreichische Industrie gehört bereits heute zu den energieeffizientesten der Welt. Seit Jahrzehnten entwickeln österreichische Unternehmen innovative Technologien und Produkte für die „Low Carbon Industry“ und setzen zahlreiche Maßnahmen, um die Ressourceneffizienz zu steigern, Kosten zu reduzieren und damit die Chancen am internationalen Markt zu erhöhen. In einigen Industriefeldern konnten österreichische Unternehmen durch den Einsatz zukunftsweisender Technologien eine Vorreiterrolle übernehmen. Forschung und Entwicklung für einen noch effizienteren Einsatz von Energie tragen dazu bei, den Industriestandort Europa und Österreich zu stärken, Innovationen und Wachstum zu fördern und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Im Rahmen der Förderprogramme des Klima- und Energiefonds (z. B. Neue Energien 2020 und e!Mission) und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) werden laufend Projekte umgesetzt, die sich mit Innovationen für Energieeffizienz in industriellen Prozessen befassen und neu entwickelte Technologien in der Praxis erproben.

Modell der Entwicklung des Energiekonsumverhaltens bis 2050

Quelle: Rat für Forschung und Technologieentwicklung
Quelle: Rat für Forschung und Technologieentwicklung

In der 2010 formulierten österreichischen Energieforschungsstrategie des Rats für Forschung und Technologieentwicklung wurden Empfehlungen für nationale Maßnahmen bis 2050 zusammengefasst. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Ziel der österreichischen Energieforschungs- und Technologiepolitik und wurde auch in der Energieforschungsstrategie wiederum verankert. (>> siehe auch Interview Seite 8)

 

  • Quelle: Brau Union Österreich AG
    Quelle: Brau Union Österreich AG