Foto: voestalpine

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H2FUTURE
Grüne Wasserstoff-Pilotanlage im Industriemaßstab

H2FUTURE ist ein europäisches Leuchtturmprojekt, das sich mit der Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom für den Einsatz in der Stahlindustrie beschäftigt. Koordiniert von VERBUND wurde in Kooperation mit den Projektpartnern voestalpine, Siemens, Austrian Power Grid, sowie den Forschungspartnern K1 MET und TNO ein PEM (Proton Exchange Membran)-Elektrolyseur am voestalpine Produktionsstandort in Linz umgesetzt. Der PEM-Elektrolyseur hat eine Anschluss­leistung von 6 MW und eine Produktionskapazität von 1.200 Kubikmeter grünem Wasserstoff pro Stunde. Seit November 2019 ist die grüne Wasserstoff-Pilotanlage in Betrieb.

Erneuerbare Energie in der Industrie

Die Reduktion von Erz zu Roheisen erfolgt heute zum Großteil in Hochöfen, die Koks als Reduktionsmittel einsetzen. Trotz einer hohen Effizienz ist dieser Vorgang mit Emissionen von mehr als einer Tonne CO2 pro Tonne Stahl verbunden. Die Eisen- und Stahlindustrie verursacht weltweit 30 % der industriellen CO2-Emissionen. Intensiv erforscht werden daher sogenannte Breakthrough-Technologien, um die Integration erneuerbarer Energie in der Industrie voranzutreiben. Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, zu einem Energieträger der Zukunft zu werden und zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse beizutragen.
Mit H2Future werden die Möglichkeiten ausgelotet, Koks und Kohle durch grünen Wasserstoff als Reduktionsgas zu ersetzen. Dies könnte die CO2-Emissionen in der Stahlindustrie bedeutend reduzieren. Die Elektrolysetechnologie ermöglicht es, grünen Wasserstoff mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, der dann als umweltfreundlicher Energieträger für verschiedene Anwendungen im Industrie- oder Mobilitätsbereich sowie als Speichermedium zur Verfügung steht.

Produktion von grünem Wasserstoff – Prozessgrafik: VERBUND H2FUTURE Projekt
Produktion von grünem Wasserstoff – Prozessgrafik: VERBUND H2FUTURE Projekt

Projektziele

Ziel des Projekts H2FUTURE ist es, mit dem PEM-Elektrolyseur unterschiedliche „use cases“ zu testen. Außerdem wird das Potenzial der Anlage zum Bereitstellen von Netzdienstleistungen erforscht. Über Demand-Side-Management wirkt der PEM-Elektrolyseur als dynamische Regellastkomponente, um zum Ausgleich von Schwankungen im zunehmend belasteten Stromnetz beizutragen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt haben nicht nur für die Stahlindustrie große Bedeutung. Die Forschungspartner untersuchen auch die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Industriesektoren, in denen Wasserstoff zum Einsatz kommt (z. B. die Chemie- oder Düngemittelindustrie). Weiters ist die Analyse von regulatorischen Rahmenbedingungen Teil der Projektarbeit. Hier steht das H2FUTURE-Konsortium in regelmäßigem Austausch mit Stakeholdern und anderen Wasserstoff-Innnovationsprojekten
 
EU-Leuchtturmprojekt
H2FUTURE ist ein von der Europäischen Kommission über das Fuel Cell and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU) gefördertes Forschungsprojekt (Start 1/ 2017, Laufzeit 4,5 Jahre). Das Projekt wurde 2018 mit dem „FCH JU success story award“ ausgezeichnet.
Nähere Informationen:
www.h2future-project.eu

 

  • Grüne Wasserstoff-Pilotanlage, Foto: voestalpine
    Grüne Wasserstoff-Pilotanlage, Foto: voestalpine
  • Foto: voestalpine
    Foto: voestalpine