SEM-Aufnahme Acetobacterium Woodii, Foto: IFA Tulln/BOKU, Steger

SEM-Aufnahme Acetobacterium Woodii, Foto: IFA Tulln/BOKU, Steger

Hydrofinery
Flüssige und gasförmige Energieträger aus Wasserstoff und CO2 gewinnen

Im Projekt Hydrofinery untersuchen ForscherInnen der Universität für Bodenkultur Wien (Inst. für Umweltbiotechnologie) die mikrobiologische Verwertung von H2 und CO2 zur Gewinnung gasförmiger und flüssiger Energieträger. Mit dem innovativen Konzept wird zugleich eine alternative Speicherform von Wasserstoff bzw. CO2 über das Zwischenprodukt Acetat in Aussicht gestellt. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Mikroorganismen wie Clostridien, homoacetogene und methanogene Stämme einem Screeningverfahren unterzogen und entsprechende Stoff-wechselvarianten ausgelotet.

Der Prozessablauf besteht aus zwei Stufen. Mittels homoacetogener Mikrooganismen werden H2 und CO2 zu speicherbarem Acetat umgesetzt. Im Anschluss daran sind zwei fermentative Folge­prozesse möglich. Einerseits wird die Bildung des gasförmigen Energieträgers Biomethan mittels Umsetzung von Acetat durch Archaeen untersucht. Andererseits sollen flüssige Energieträger, in erster Linie Biobutanol, Bioethanol und Bioaceton, durch den ABE-Prozeß (Aceton–Butanol–Ethanol-Fermentation/Clostridien) hergestellt werden. Alternativ wird auch eine direkte Verwertung von H2 und CO2 zu Biomethan durch hydrogenotrophe Mikroorganismen im Rahmen des Projekts eingehend analysiert.

 

  • Reaktor zur Acetatbildung, Foto: IFA Tulln/BOKU, Windhagauer
    Reaktor zur Acetatbildung, Foto: IFA Tulln/BOKU, Windhagauer