Wärmespeicherung ist eine wichtige Technologie, um erneuerbare Energieträger zukünftig in höherem Ausmaß für die Energiebereitstellung nutzen zu können. Vor allem für solarthermische Systeme, die hohe Deckungsgrade erzielen, sind Langzeitwärmespeicher oder Kältespeicher unabdingbar. Wasserspeicher werden hier allerdings sehr groß und verursachen entsprechend hohe Kosten. Alternative kompakte Speichersysteme wie PCM (phase change materials) Speicher oder thermochemische Speicher sind heute im Labormaßstab bereits verfügbar.
Diese Speichertechnologien, beispielsweise basierend auf Paraffinen, Zeolithen oder Salzen, verwenden temperaturabhängige Umwandlungsreaktionen für die Wärmespeicherung. Das ermöglicht eine exakte Anpassung der Materialeigenschaften an die Anwendungstemperaturen (Regeneration, Nutzung), macht aber eine aufwendigere Prozesstechnik notwendig. Österreich beteiligt sich im Rahmen des Implementing Agreement „Solar Heating and Cooling“ der Internationalen Energieagentur (IEA) am Projekt SHC-Task 42 „Advanced Materials for Compact Thermal Energy Store“. 16 Länder kooperieren in diesem Netzwerk, um den Austausch neuer Erkenntnisse im Bereich der Wärmespeicherung zu unterstützen. Der Fokus der internationalen Zusammenarbeit liegt auf der Untersuchung und Charakterisierung von erfolgversprechenden Materialien sowie auf experimentellen Tests und Simulationen mit den Anwendungsaspekten Systemintegration, Erprobung und Wirtschaftlichkeit.
„Die Speicherung von Energie kann man getrost als Schlüsseltechnologie bei erneuerbaren Energiesystemen bezeichnen. Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten bei thermischen Speichern an neuen Materialien und innovativen Funktionsprinzipien, die neben der klassischen Haustechnik auch den Einsatz in bisher unerschlossenen Anwendungsgebieten ermöglichen. So können mit Hilfe dieser thermischen Speichertechnologien zukünftig Gebäude vollständig mit Solarenergie versorgt, Elektrofahrzeuge beheizt und industrielle Prozesse effizienter gestaltet werden.“
DI Dr. Gerald Steinmaurer,
ASIC Austria Solar Innovation Center