Welche Technologien und Gebäudekonzepte sind aus Ihrer Sicht besonders zukunftsweisend?
Besondere Bedeutung wird in den nächsten Jahren der hochwertigen thermischen und nachhaltigen Sanierung des Bestandes und dem Einsatz von ressourcenschonenden Energien, bevorzugt aus der Sonne, zukommen. Die Haustechnik muss auf intelligente und zugleich kostengünstige Systeme umgestellt werden. Große Chancen sehe ich in der Forcierung von Nahwärmesystemen für Gebäudeverbände mit unterschiedlichen Nutzungsarten, um Energien austauschen und dort einsetzen zu können, wo sie gerade gebraucht werden.
Wie schätzen Sie das Verbreitungspotenzial der neuen Konzepte im urbanen Raum ein?
Das Verbreitungspotenzial liegt aus meiner Sicht eher in den Vorstädten und Bezirkshauptstädten, wo noch keine netzgebundenen Energiesysteme vorhanden sind. Hier können sich Konzepte für abgestimmte und vernetzte Gebäudeverbände mit gemeinsamen intelligenten Energiesystemen durchsetzen.
Welche Bedeutung hat die industrielle Vorfertigung von Gebäudekomponenten und Haustechnikmodulen?
Große Bedeutung, da zukünftig die Sanierungen noch schneller, witterungsunabhängiger und kostengünstiger sein müssen. Durch die Vorfertigung in den Werken ist eine bessere Kontrolle und damit höhere Qualität gegeben. Zugänglichkeit und Trennbarkeit werden in Zukunft maßgebend sein. Die Haustechnik sollte in Gebäudezonen angebracht werden, wo sie jederzeit einfach nachgerüstet und gewartet werden kann.
Welche aktuellen Trends sind in Forschung und Entwicklung im Gebäudebereich festzustellen?
Derzeit bewegen sich die Trends weg vom Einzelgebäude in Richtung Gebäudeverbände und Smart Cities und Regionen. Es besteht aber auch weiterhin großer Optimierungsbedarf im Bereich Gebäudetechnik und -komponenten.
Welche Chancen ergeben sich durch die Einbindung der österreichischen Akteure in internationale Forschungsaktivitäten und Netzwerke?
Der internationale Erfahrungsaustausch, wie z. B. im Rahmen der IEA Forschungskooperation, ist enorm wichtig für die Weiterentwicklung der Unternehmen. Durch den Wissenstransfer werden österreichische Kompetenzen gestärkt. Zusätzlich erhöhen sich die Chancen für innovative österreichische Technologien und Produkte auf den internationalen Märkten.