In Österreich ist die geologische Speicherung von CO2 aktuell – außer für Forschungszwecke mit einem geplanten Gesamtspeichervolumen von weniger als 100.000 Tonnen – nicht erlaubt. 2024 wurde eine nationale Carbon Management Strategie (CMS) verabschiedet, die gemeinsam vom Finanzministerium (BMF) und Klimaschutzministerium (BMK) unter Einbindung relevanter Stakeholder:innen und mit Unterstützung eines international besetzten Wissenschaftsbeirats erstellt wurde. Die Strategie erfasst den nationalen Status Quo und zeigt notwendige Reformschritte sowie weitere Planungsmaßnahmen auf dem Weg zu einem kosteneffektiven Carbon Management für schwer bzw. nicht vermeidbare Restemissionen in Österreich auf. Die Zulassung der geologischen Speicherung dieser verbleibenden CO2-Emissionen im Bundesgebiet unter strengen Sicherheits- und Umweltauflagen wird empfohlen.
Im Rahmen der Strategie wurde auch eine Definition der sogenannten „hard-to-abate“-Emissionen erarbeitet:
„Prozessbedingt anfallende CO2-Mengen gelten insoweit als unvermeidbar, als deren Entstehung trotz Optimierung des Produktionsverfahrens oder des Produktes nicht vermieden werden kann. Als unvermeidbar im Rahmen der Transformation zu einer klimaneutralen Grundstoffindustrie gelten diese CO2-Mengen dann, wenn keine alternativen Prozesse und keine alternativen Produkte oder Ressourcen für denselben Anwendungsfall verfügbar sind bzw. deren Potenziale begrenzt sind.”
Der Leitfaden behandelt die grundsätzlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und enthält einen Aktionsplan für die effiziente Planung und Umsetzung von Carbon Management und den Aufbau der dazu notwendigen Infrastruktur in Österreich.
www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/nat_klimapolitik/co2/cms.html

Dr. Alina Brad
Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien