Energieeffiziente Gebäudetechnologien und der Einsatz erneuerbarer Energieträger sind im Neubaubereich heute weit verbreitet. Große, bisher noch wenig genutzte Potenziale für Energie- und CO2-Einsparungen liegen jedoch im Gebäudebestand. Um die europäischen und nationalen Energie- und Umweltziele erreichen zu können, ist die nachhaltige Sanierung des innerstädtischen Gebäudebestandes ein zentraler Baustein. Europäische Stadtzentren sind geprägt durch eine große Anzahl historischer Gebäude. Mit der Erhaltung und Weiterentwicklung dieser kulturell bedeutenden Bausubstanz können wichtige Impulse für die nachhaltige Stadtentwicklung gesetzt werden.
Die Sanierung historischer Gebäude erfolgt im Spannungsfeld architektonischer, rechtlicher, sozialer und technischer Fragestellungen. Gerade im innerstädtischen Bereich stehen innovativen Sanierungskonzepten oft besondere Hemmnisse im Weg, wie z. B. Denkmalschutzbestimmungen bzw. Auflagen für städtische Schutzzonen. Um trotz schwieriger Randbedingungen eine hochwertige Sanierung zu ermöglichen, werden intelligente technische und organisatorische Lösungen benötigt, die nutzergerecht und kosteneffizient umgesetzt werden können. In Österreich werden seit einigen Jahren verschiedene Aktivitäten gesetzt, um den thermisch-energetischen Standard historischer Gebäude anzuheben. Im Rahmen der Programme „Haus der Zukunft“ des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und „Neue Energien 2020“ des Klima- und Energiefonds wurden passende Technologien und Lösungen erforscht, entwickelt und demonstriert. Dass Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energie auch in historisch erhaltenswerten Häusern möglich ist, zeigen die hier vorgestellten Forschungsergebnisse und Demonstrationsprojekte.