Freiraumtypologien Leasing Mitte "Garten Hoch 3 / In der Wiesen Ost", Quelle: STUDIOVLAY

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Smart City Wien
Modell für intelligente Stadtentwicklung in Europa

Die Stadt Wien gilt mit 1,7 Mio. EinwohnerInnen weltweit als Beispiel für herausragende urbane Lebensqualität. Mit umfassenden Maßnahmen für eine nachhaltige Energie- und Klimazukunft will die Stadt diese Position langfristig absichern. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Häupl wurde 2011 durch die Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung das Projekt „Smart City Wien“ gestartet. Im Rahmen des Klima- und Energiefonds-Programms „Smart Cities Demo“ wurden in einem Stakeholder-Prozess die „Vision 2050“, eine „Roadmap for 2020 and beyond“ und der „Action Plan for 2012-2015 “ ausgearbeitet. Die Wiener Smart Cities-Aktivitäten sind in verschiedene transnationale und europäische Programme eingebettet. Wien kooperiert z. B. im Projekt TRANSFORM (Transformation Agenda for Low Carbon Cities, gefördert im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU) mit anderen europäischen Städten und internationalen Wirtschafts- und Forschungspartnern. Mit Unterstützung des Klima- und Energiefonds werden in TRANSFORM plus „smarte“ Pilotprojekte in Wiener Stadtteilen realisiert und die gesamtstädtische Strategie vorangetrieben.

aspern – die seestadt wiens

Auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern entsteht auf 240 Hektar ein neuer, multifunktionaler Stadtteil mit Wohnungen, Büros sowie einem Gewerbe-, Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungsquartier. Die seestadt ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Hier werden leistbare Wohnungen für 20.000 Menschen sowie 15.000 Arbeitsplätze mit bester Verkehrsanbindung und Infrastruktur geschaffen. Im Rahmen des „Haus der Zukunft“-Leitprojekts aspern plus werden die Themen Freiraum und Mikroklima, gebäudeübergreifende Energieversorgung und -nutzung, die Umsetzung konkreter Demonstrationsbauten im Plus-Energie-Standard sowie Monitoringsysteme zur Begleitung und Evaluierung der Gebäude und zur Erhebung des Energieverbrauchs der seestadt gefördert. Als erstes Demonstrationsprojekt wurde 2012 das Technologiezentrum aspern IQ der Wirtschaftsagentur Wien errichtet.

Liesing Mitte – Zero Emission und Urban Farming

Das Projekt Liesing Mitte verbindet drei heterogene Stadtgebiete („In der Wiesen“, das Industriegebiet Liesing und Atzgersdorf Zentrum) zu einem Smart City-Modellquartier. Schwerpunkte sind u. a. die Anwendung intelligenter Gebäudetechnologien in Neubau und Sanierung sowie der Aufbau smarter Netze, um die Anbindung von Plus-Energie-Gebäuden als Energielieferanten zu ermöglichen. Das Konzept sieht für diesen Stadtteil eine schrittweise Reduktion des CO2-Ausstoßes bis hin zu Zero Emission im Jahr 2050, eine Reduktion des Energie- und Rohstoffeinsatzes um den Faktor 10 sowie die vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen vor. Soziale Aspekte, etwa die Leistbarkeit der Innovationen auch für Haushalte mit niedrigem Einkommen spielen dabei eine zentrale Rolle. In einer Roadmap wurden rund hundert unterschiedliche Maßnahmen bzw. Einzel- und Leuchtturmprojekte konzipiert. Ein wichtiger Aspekt ist die Gestaltung der Freiräume zum Nutzen der zukünftigen BewohnerInnen. Urban Farming Projekte im sozialen Wohnbau sollen neue Aufenthaltsqualitäten schaffen, Stadtflucht verhindern und den Bezug zu Nahrung und Lebensmittelqualität wiederherstellen.

TRANSFORM plus: Smart Urban Labs

Für die seestadt aspern wird ein „Smart Citizen Assistant“ entwickelt – ein Tool, das den Energieverbrauch der BewohnerInnen und wichtige lokale Informationen auf (mobilen) Endgeräten bereitstellt. Im Pilotprojekt „e-delivery on demand“ wird für das Industriegebiet Liesing ein kostengünstiges Logistik-Pooling-Modell mit elektrisch betriebenen Kleintransportfahrzeugen konzipiert.

DI Ina Homeier, Foto: Gerhard Kodym
DI Ina Homeier, Foto: Gerhard Kodym
„Wien möchte an vorderster Front des europäischen Smart City-Prozesses in einer Kooperation von Stadtverwaltung, Forschung und Wirtschaft seine Kompetenz in Fragen des Klimaschutzes und der Energieeffizienz weiter ausbauen. Für die Transformation Wiens zur Smart City sind Mittel aus den europäischen und nationalen  Forschungsfördertöpfen ein wichtiger Hebel.“

DI Ina Homeier
Projektleitung Smart City Wien,  MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung

 

  • Freiraumtypologien Leasing Mitte "Garten Hoch 3 / In der Wiesen Ost", Quelle: STUDIOVLAY
    Freiraumtypologien Leasing Mitte "Garten Hoch 3 / In der Wiesen Ost", Quelle: STUDIOVLAY