Um innovative Technologien und Lösungen für die Smart City realisieren zu können, müssen neuartige Dienstleistungskonzepte und Geschäftsmodelle, sogenannte „Smart Services“, entwickelt und erprobt werden. Ein Projekt der e7 Energie Markt Analyse GmbH, das in Kooperation mit dem Energy Center Wien (TINA Vienna), dem Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen (SIR) und dem Institut für Städtebau der TU Graz durchgeführt wird, beschäftigt sich mit dem energiewirtschaftlichen Aspekt des Smart City Ansatzes innerhalb räumlich abgrenzbarer Stadtteile.
Das Projektteam entwickelt praxistaugliche Geschäftsmodelle für die optimierte Wärmeversorgung von Siedlungsgebieten mit vor Ort produzierter erneuerbarer Energie. Unter Smart Services verstehen die ExpertInnen Dienstleistungspakete, die die Integration von Energienachfrage und Energieerzeugung in ein Gesamtkonzept für die jeweilige Siedlung oder den Stadtteil ermöglichen.
Anwendungsbeispiele
Im Rahmen des Projekts werden Smart Services für konkrete Anwendungen in drei österreichischen Stadtentwicklungsgebieten erarbeitet und in einem umfassenden Stakeholder-Prozess auf ihre Praxistauglichkeit überprüft.
Für einen neuen Stadtteil in Wien Donaufeld mit insgesamt 6.000 Wohnungen gibt es die Option eines Niedertemperatur-Nahwärmenetzes mit Wärmepumpen und Erdsonden, welches das gesamte Areal mit erneuerbarer Energie beliefern könnte. Das Konzept wurde von Experten von e7 technisch und ökonomisch geprüft und als machbar angesehen. Im Rahmen des Projekts wird ein Finanzierungskonzept erarbeitet, wobei eine Kombination aus Projektfinanzierung, Bürgerbeteiligung und Finanzierungsbeitrag durch Bauträger für dieses Vorhaben geeignet erscheint.
Im Stadtentwicklungsgebiet Graz Reininghaus soll die Abwärme und -kälte aus den umliegenden Industrie- und Gewerbebetrieben (Marienhütte, Stamag und Erber Brunnen) genutzt werden. Zusätzlich könnten auf Dach- und Fassadenflächen Photovoltaikmodule installiert werden, die zur Stromversorgung der Wärmepumpen bzw. der Allgemeinanlagen dienen. Als Geschäftsmodell könnte hier eine All-in-One-Variante gewählt werden, da der Investor über eine eigene Betriebsführungsgesellschaft verfügt.
Die Direktnutzung von PV-Strom wird am Beispiel des Wohnareals Sonnengarten Limberg in Zell am See mit 200 Wohnungen geprüft. Dazu werden mehrere Optionen analysiert, wie der Strom aus einer 900 m2 großen PV-Anlage (140 kWp) direkt vor Ort – möglichst ohne Zwischenspeicherung – verbraucht werden kann. Die Wärmeversorgung soll hier an einen Contractor ausgeschrieben werden.
KONTAKT
DI Stefan Amann, e7 Energie Markt Analyse GmbH
stefan.amann@e-sieben.at.at
www.e-sieben.at
DI Walter Hüttler, Geschäftsführer
e7 Energie Markt Analyse GmbH