Wasserstoffspeicher Rubensdorf - Underground Sun Storage 2030, Foto: RAG

Wasserstoffspeicher Rubensdorf - Underground Sun Storage 2030,
Foto: RAG

Underground Sun Storage 2030
Geologischer Wasserstoffspeicher im Praxistest

Zwei Jahre nach dem Start des von RAG Austria geleiteten Projekts „Underground Sun Storage 2030“ (vgl. eia 5/2021) und nach der Inbetriebnahme im April 2023 wird nun im Projekt erstmals die saisonale Speicherung des grünen Energieträgers Wasserstoff in einer ausgeförderten Erdgaslagerstätte in die Praxis umgesetzt. Die Langzeit-Speicherung von Wind- und Sonnenenergie ist eine der zentralen Herausforderungen in erneuerbaren Energiesystemen. Die Umwandlung von überschüssigem Sonnen- und Windstrom in großvolumig und saisonal speicherbare gasförmige Energieträger könnte eine Schlüsseltechnologie für die sichere Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger werden. Untertage-Gasspeicher sind bewährte großvolumige Energiespeicher mit hohen Speicherkapazitäten. Die Erdgasinfrastruktur, bestehend aus Pipelines und Erdgasspeichern soll in Zukunft genutzt werden, um grünen Wasserstoff unterirdisch einzuspeichern.

Demonstrationsanlage in Betrieb

Mit dem österreichischen Leitprojekt „Underground Sun Storage 2030“ wurde dieses zukunftsweisende Konzept für die Energiespeicherung in den letzten Jahren erforscht. Die Wasserstoffverträglichkeit von unterirdischen Porenspeichern konnte in Vorgängerprojekten bereits umfassend untersucht und nachgewiesen werden. Nun wird das Konzept der 100%igen Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Porenlagerstätten weltweit erstmals im praktischen Betrieb bis 2025 umgesetzt und perfektioniert.
 
In der sektorenübergreifenden Demonstrationsanlage der RAG im oberösterreichischen Gampern wird Sonnenenergie mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt und in einer natürlichen früheren Erdgaslagerstätte in reiner Form gespeichert. Die Größenordnung des Speichers entspricht dem Sommerüberschuss von etwa 1.000 Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern. Die überschüssige Energie wird eingespeichert und im Winter kann das klimaneutral erzeugte Gas entweder in der Region stofflich oder energetisch genutzt werden oder es wird direkt über Wasserstoffkraftwerke für die Wärme- und Stromversorgung bereitgestellt.

Erkenntnisse für die Energiezukunft

Ein Konsortium aus Unternehmens- und Forschungspartnern1 begleitet das Projekt mit umfassenden interdisziplinär technisch-wissenschaftlichen Untersuchungen. Gemeinsam wollen die Partner wertvolle technische und ökonomische Erkenntnisse für den Aufbau einer gesicherten Wasserstoffversorgung in Österreich gewinnen.
 
Ergänzt werden diese Untersuchungen durch die Entwicklung von geeigneten Aufbereitungstechnologien, die Modellierung von künftigen Energieszenarien sowie von weiteren techno-ökonomischen Analysen. Dabei stehen folgende Themen im Zentrum: Wasserstoff als Ersatz für fossiles Erdgas, Direktverwendung von Wasserstoff in der energieintensiven Industrie, Aufbereitungsbedarf und -technologien sowie Verwertungsmöglichkeiten von Wasserstoff mit hoher Reinheit.
 
www.uss-2030.at
www.wiva.at/project/uss2030
 
1 Projektpartner: RAG Austria AG (Projektleitung), Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH, Energie AG Oberösterreich, Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität Linz, EVN AG, HyCentA Research GmbH, K1-MET GmbH, TU Wien, Universität für Bodenkultur Wien, VERBUND, voestalpine Stahl GmbH
 
Das Projekt Underground Sun Storage 2030 wird im Rahmen der Forschungsinitiative WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas durchgeführt.
www.wiva.at

 

  • Wasserstoffspeicher Rubensdorf - Underground Sun Storage 2030, Foto: RAG
    Wasserstoffspeicher Rubensdorf - Underground Sun Storage 2030, Foto: RAG