Wärmepumpen
in intelligenten Energienetzen

Wärmepumpen nutzten Umgebungswärme aus der Außenluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und bringen diese mit Hilfe einer ausgereiften Technik auf ein höheres Temperaturniveau, so dass die Wärme für Heizzwecke einsetzbar wird. Im Jahr 2013 waren in Österreich 208.727 Wärmepumpen in Betrieb. Das Hauptanwendungsgebiet von Wärmepumpen liegt zur Zeit im Bereich der Raumheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen (< 35 °C). Hinsichtlich der Interaktion mit anderen Technologien (Solarthermie, Photovoltaik) und elektrischen Netzen (Smart Grids) sind weitere Entwicklungsschritte zu erwarten, damit aus den derzeit parallel betriebenen Anlagenteilen hochintegrative Energiesysteme entstehen.

Im „IEA Heat Pump Programme“ (HPP) werden Informationen zu Wärmepumpen, Kältetechnik und Klimatisierung entwickelt und verbreitet, um die umweltrelevanten und energetischen Potenziale dieser Technologien in den Mitgliedsstaaten verstärkt zu nutzen. Gemeinsame Forschungsprojekte und Workshops sowie ein Informationsservice, das sogenannte „IEA Wärmepumpenzentrum“ sind Schwerpunkte der Kooperation. Der HPP Annex 42 befasst sich mit dem Einsatz von Wärmepumpen in intelligenten Energienetzen. Das Ziel des österreichischen Beitrags ist es, die technischen Möglichkeiten sowie ökonomische und regulatorische Rahmenbedingungen von stromgeführten Wärmepumpen zum Lastausgleich in intelligenten Netzen zu analysieren und die Auswirkung auf thermische Verbraucher und mögliche Potenziale zu untersuchen. Darauf basierend werden ökonomische Anreizmodelle zur Lastverschiebung erarbeitet sowie der Nutzen für Energieversorgungsunternehmen und EndkundInnen untersucht.


Wärmepumpe, Quelle: Junkers
Wärmepumpe, Quelle: Junkers

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iWPP-Flex

Mit dem Sondierungsprojekt iWPP-Flex erforscht das AIT Austrian Institute of Technology den flexiblen Betrieb von Wärmepumpen-Pooling zur Flexibilisierung des Energieeinsatzes in Smart Grids. Im Rahmen des Projekts werden ein technisches Gesamtkonzept und eine energiewirtschaftliche Bewertungsplattform für ein Wärmepumpen-Pooling erstellt. Die Ergebnisse dienen als Vorbereitung für die Spezifikation, Umsetzung und Analyse eines nachfolgenden Demoprojekts. Die verschiedenen Stakeholder (Wärmepumpenbesitzer, Pooling-Betreiber, Energieversorgungsunternehmen) werden im Rahmen des technischen Konzepts zusammengeführt und mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik verknüpft. Dies schafft die Basis für innovative Dienstleistungen für Haushaltskunden, die ihre Flexibilität verschiedenen Playern, wie Energiehändlern oder Netzbetreibern zur Verfügung stellen können. Entwickelt werden auch die erforderlichen Tools für die Kategorisierung dieser Flexibilität bzw. zur energiewirtschaftlichen Bewertung für deren Vermarktung.