Stadtwerk Lehen, Quelle: Fotohof © Andrew Phelps

Stadtwerk Lehen, Quelle: Fotohof © Andrew Phelps

Zukünftige Energiekonzepte
für Gebäude und Kommunen

Der Gebäudesektor birgt weltweit großes Potenzial für Energieeinsparungen. Rund 40 % der Primärenergie wird zur Bereitstellung von Raumwärme und -kühlung, Beleuchtung sowie anderen elektrischen Anwendungen in Wohnungen, Büros, Spitälern und Schulen verwendet. Neue zukunftsweisende Technologien und Konzepte für die Energieversorgung in Gebäuden haben daher große Relevanz für eine klimaverträgliche Entwicklung unserer Lebensräume.

Das Implementing Agreement „Energy in Buildings and Communities“ (EBC) legt den Fokus auf internationale F&E-Projekte, die sich mit der Integration von energieeffizienten und nachhaltigen Technologien in Gebäuden und Kommunen beschäftigen. Derzeit beteiligen sich 25 Länder am EBC Programm, Österreich ist durch das bmvit seit 2006 in diesem Implementing Agreement vertreten.

Vom Einzelgebäude zur nachhaltigen Siedlung

Während sich die Forschung und Entwicklung im Gebäudebereich in den letzten Jahren auf technologische Innovationen für Einzelgebäude konzentriert hat, liegt der Fokus nun auf umfassenden Energiekonzepten und systemübergreifenden Lösungen für nachhaltige Städte und Siedlungen.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und zwei Drittel der EuropäerInnen leben heute in Städten oder urbanen Regionen, in Österreich sind es 64 %. Untersuchungen der OECD belegen, dass die Städte aufgrund ihres Energiekonsums einen hohen Anteil der weltweiten CO2-Emissionen verursachen. Optimierte Lösungen für ganze Siedlungen und Stadtteile müssen in gesamtstädtische Strategien und Zielsetzungen eingebettet sein, um Erfolg zu haben. Im Rahmen des EBC Annex 63 erarbeiten ExpertInnen Empfehlungen für eine Integration von Energieaspekten in städtische Planungsprozesse und unterstützen damit die Umsetzung von integrierten Energiestrategien in Städten, Kommunen und Regionen.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der integrale Planungsansatz Chancen und Vorteile für alle AkteurInnen, speziell für Eigentümer- und BewohnerInnen bringen kann. Neben Synergien bei der Gesamtsystembetrachtung von Erzeugung, Speicherung und Verbrauch sind nicht-technische Aspekte wie ein verbessertes Wohnumfeld, lokale Wertschöpfung oder die Wertsteigerung von Objekten aufgrund der Aufwertung von Siedlungen von großem Nutzen.


Stadtwerk Lehen, Foto: Fotohof © Andrew Phelps, Quelle: SIR
Stadtwerk Lehen, Foto: Fotohof © Andrew Phelps, Quelle: SIR

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LEITPROJEKT
STADTUMBAU LEHEN

Mit dem Leitprojekt „Stadtumbau Lehen“ werden bereits seit 2007 Bauvorhaben und begleitende Maßnahmen im Rahmen der Neugestaltung des Salzburger Stadtteils Lehen koordiniert und umgesetzt. Das umfassende Energiekonzept für den Stadtteil setzt einerseits auf die Steigerung der Energieeffizienz durch die Errichtung von hocheffzienten Gebäuden bzw. die nachhaltige Sanierung des Gebäudebestands. Andererseits wird die Integration eines möglichst hohen Anteils an erneuerbaren Energien durch die gezielte Nutzung von Sonnenenergie (Solarthermie und Photovoltaik) angestrebt.

Vier Bauträger und zehn Architektenteams, zwei wissenschaftliche Institute, die Stadt Salzburg und zwei Abteilungen des Landes arbeiten im Leitprojekt zusammen. Das SIR – Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen übernimmt im Rahmen eines Subprojekts das Projektmanagement und die Koordination der vielen Partner und Projekte, um einheitliche definierte Qualitätstandards sicherzustellen. Die Aktivitäten werden mit anderen Leitprojekten aus dem bmvit-Programm „Haus der Zukunft“ (z. B. Stadtteilprojekte in Graz und Wien Aspern) abgestimmt, außerdem wird die Dokumentation der Ergebnisse betreut.